Ich liebe es
in die Tasten
reinzuhauen
und Texte
rauszuhauen ...
Männer kriegen Beförderungen, Frauen kriegen Vorurteile
Frauenquote?
Keine Frauenquote?
... Ist doch eigentlich egal – denn am Ende läuft es für uns Frauen oft nach dem gleichen Schema ab: Egal, wie wir in eine Position kommen, irgendwer wird immer eine Erklärung finden, warum es NICHT an unserer Kompetenz liegt.
Mit Quote? - „Na ja, sie musste ja genommen werden.“
Ohne Quote? - „Die hat sich sicher hochgeschlafen.“
Mit viel Ehrgeiz? - „Boah, sie ist halt voll die Karrieretussi.“
Mit Charme? - „Jaja, die hat dem Chef schöne Augen gemacht.“
Mit harter Arbeit? - „Pff, die hatte einfach nur Glück.“
Männer arbeiten – Frauen tricksen?
Seien wir ehrlich: In den wenigsten Fällen wird einer Frau einfach mal unterstellt, dass sie eine Führungsposition bekommen hat, weil sie kompetent ist. Wenn ein Mann Chef wird, dann denkt sich keiner: „Oh, den haben sie bestimmt nur genommen, weil er gut aussieht“ oder „Der hat sich sicher mit dem CEO gutgestellt“. Nope. Der hat sich hochGEARBEITET.
Bei Frauen ist das anders. Da wird sofort eine andere Erklärung gesucht. Natürlich kann sie nicht einfach gut sein in dem, was sie tut – nein, da muss eine Hintertür gewesen sein! Vielleicht hat sie mit irgendwem geschlafen? Oder ist einfach die Quotenfrau? Oder sie hat sich in Meetings mit extra tiefem Ausschnitt präsentiert?
Merkt ihr was? Egal, wie wir es drehen und wenden, wir Frauen haben eigentlich nie eine Chance, einfach mal als kompetent zu gelten.
Wenn’s keine Quote gibt, erfinden wir halt eine
Und das ist das Schlimme: Die Frauenquote ist nicht mal das Hauptproblem. Die eigentliche Katastrophe ist, dass Frauen immer irgendwie "verdächtig" sind. Dass immer eine Erklärung gesucht wird, die nichts mit Kompetenz zu tun hat.
Und selbst wenn es keine Quote gibt – oder die Frau tatsächlich einfach nur besser war als ihre männlichen Mitbewerber – dann kommt eben eine andere Erklärung. Dann heißt es: „Ja, ja, Vitamin B“, „Die hat die richtigen Leute gekannt“ oder „Die wurde doch nur genommen, weil sie die Firma nach außen gut repräsentiert“.
Frauen – zu schwach für Macht, aber stark genug für alles andere?
Das Absurde ist: Frauen gelten als die absoluten Multitasking-Wunder. Kinder kriegen, Kinder erziehen, nebenbei arbeiten, den Haushalt schmeißen, Care-Arbeit leisten, den mental load der gesamten Familie tragen – kein Problem. Aber sobald es um eine Führungsposition geht, traut man uns das plötzlich nicht mehr zu?
Also Moment:
- Ich kann mit einem Kind auf der Hüfte, Handy am Ohr und einem Laptop auf den Knien noch schnell eine Keynote fertig machen – aber eine Firma leiten? - Uiiiii, schwierig.
- Ich kann in einem einzigen Tag 100 unvorhergesehene Krisen lösen, von „Der Kindergarten hat zu“ bis „Mein Chef will die Präsentation doch bitte bis gestern haben“ – aber eine strategische Entscheidung treffen? - Uff, lieber nicht.
Irgendwie merkwürdig, oder?
Qualität statt Quatsch – und weniger dummes Gelaber, bitte!
Wäre es nicht schön, wenn wir einfach mal nach Qualität beurteilt würden? Wenn wir einen Job bekämen und die Leute sagen würden: „Die ist gut. Punkt.“ Ohne Quote, ohne Geläster, ohne dumme Theorien?
Vielleicht sollten wir die Energie, die wir ins Erfinden von absurden Erklärungen stecken, lieber darauf verwenden, uns auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: Kann jemand seinen Job oder nicht? Unabhängig vom Geschlecht.