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Ein Weihnachtsmärchen ohne Happy End

aber mit Potenzial

Oh du glitzernde Weihnachtszeit – überall strahlende Lichterketten, Lametta und leuchtende Kinderaugen. Ein Hauch von Magie liegt in der Luft ... Und wir? – Mittendrin: Eifrigst dabei unsere eigenen Vorzüge auf Hochglanz zu polieren. Schließlich scheint es ja grad total en vogue zu sein, sich in Selbstliebe zu wälzen. „Du bist wichtig. Du bist perfekt. Nimm dir Zeit für dich.“ – So steht‘s auf T-Shirts und in unzähligen Social Media Posts. „Kümmer dich gut um dich“ – hören wir von Psychologen und in Podcasts ...


Und wir? – Kämpfen uns weiter in Ellbogentaktik den Weg zur nächsten Supermarkt-Kassa frei. „Ich bin schließlich der/die Wichtigste!“ Vielleicht aber haben wir das mit der Selbstliebe auch einfach ein bisschen zu wörtlich genommen? Versteht mich bitte nicht falsch: Natürlich ist Selbstliebe wichtig und der Trend an sich ein guter. Doch, wie bei so vielem im Leben, kommt es auf das rechte Maß an. Wenn aus gesunder Selbstliebe selbstbezogener Egoismus wird, läuft da nämlich schon etwas schief.

 

Wo ist eigentlich die Empathie geblieben?


Man könnte fast meinen, die ist seit einem Weilchen ausverkauft – Akuter Lieferengpass! Stattdessen wetteifern wir darum, wer am lautesten seine Bedürfnisse über die der anderen stellt ... „Du willst an Weihnachten was Gutes tun?“ – „Schön für dich! Aber ich brauche jetzt endlich Ruhe von den Problemen der anderen".

Wir sind dann zwar die ersten, die dann laut losheulen, wenn uns selbst mal wieder ein bisschen Aufmerksamkeit fehlt. Aber hey, „jeder ist doch seines Glückes Schmied, oder? Und ich muss mich jetzt um mich selbst kümmern. Hinter mir die Sintflut“. Da kann auch das Christkind nichts mehr tun.

 

Keine Likes mehr fürs Christkind!?


Früher war es doch noch unser Held: uneigennützig, großzügig und voller Freude. Heute kann man sich diese Businessstrategie allerhöchstens abschminken. Die Altruismus-Marke ist tot. Nicht (mehr) konkurrenzfähig! Von Nächstenliebe kannst du dir schließlich nichts kaufen. Und sie macht auch nicht satt – geschweige denn umsatzgenerierende TikTok-Videos. Dabei wär‘s doch eigentlich gar nicht so schwer. Ein nettes Lächeln hier, eine freundliche Geste da oder – oh Schreck! – ein kurzes Innehalten und Nachdenken. Sich fragen, wie es anderen geht. Macht uns das wirklich ärmer? Oder könnte es auch dieses magische Gefühl hervorrufen, das man hierzulande auch Weihnachtszauber nennt?

 

Hoffnung fliegt durch die Luft


Denn – bei allem Gesuder - gibt es sie ja doch noch: Die kleinen Wunder. Die Nachbarin, die heimlich einen Schoko-Nikolo vor die Tür stellt. Den Jugendlichen, der der älteren Dame seinen Platz überlässt. Oder den Unbekannten, der einen Beitrag ganz ohne Gegenleistung liked, speichert oder teilt. Es sind diese winzigen Gesten, die zwar oft unsichtbar bleiben, aber die Welt dennoch ein Stückchen schöner machen. Vielleicht sollten wir uns genau davon inspirieren lassen. Denn vielleicht geht es ja gar nicht immer darum, perfekt zu sein oder die ganze Welt auf einmal zu retten!?

 

Rückbesinnende Weihnachtszeit


Was wäre, wenn wir die (Weihnachts-)Zeit nicht als Ego-Feier, sondern als Einladung zur Menschlichkeit nutzen würden? Weniger Selbstbeweihräucherung, mehr Selbstlosigkeit. Weniger „Was bringt mir das?“, mehr „Was kann ich geben?“

Lasst uns einen Versuch starten. Denn wer weiß – vielleicht gibt es sie ja doch noch. Die Empathie. 

In diesem Sinne:


Fröhliche Vorweihnachtszeit! 

 




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